Modellieren

Das Projekt „Wieder Erde in die Hand nehmen“ ist eine Antwort auf die zunehmende Virtualisierung unserer Lebenswelt. Das Projekt fördert mit neuen methodischen Griffen und wertvollen pädagogischen Hinweisen einen freudigen Umgang mit der modellierbaren Erde, dem Ton.  Es ermöglicht elementare Erfahrungen, die uns in der hochtechnisierten Welt mehr und mehr verlorengehen. Es bietet neben dem Malen, dem Zeichnen und dem Musizieren ein weiteres Feld der Sinnesschulung und der ästhetischen Erziehung und in besonderer Weise ein Feld der Kultivierung des Willens. Modellierkurse,  Veröffentlichungen in Zeitschriften und Büchern haben den Impuls in weitem Umkreis bekannt gemacht.

Das Modellieren
Der unmittelbare Kontakt zwischen Hand und „Erde“, der Verzicht auf jedes Werkzeug unterscheidet das Modellieren von anderen künstlerisch - handwerklichen Tätigkeiten.
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Es ist in der Selbstbeobachtung wahrnehmbar, dass die nach aussen hin sichtbar werdenden Formprozesse beim Modellieren zurückspiegeln und  innere Vorgänge anregen: Die Atmung vertieft sich, die Haltung strafft sich, der ganze Körper wird „ergriffen“. Diese gesteigerte Präsenz ist eine „Anwesenheit“ bis in die Finger- und Fussspitzen. Sie belebt den gesamten Stoffwechsel und steigert das Gefühl, mit sich und der Welt verbunden zu sein. Solche Wirkungen sind bei einem modellierenden Kind im Wachstumsalter stärker als bei einem Erwachsenen. Sie fördern nachhaltig die gesunden Entwicklungsvorgänge des Leibes und die aus ihnen auftauchenden Phantasie- und Gestaltungsfähigkeiten.
Wir Erwachsenen nehmen sie an den Kindern selten wahr, da wir allzu oft auf die kleinen Kunstwerke schauen statt auf den Nachklang der Tätigkeit im Kind.

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Modellieren in einer der unteren Klassen kann bei den Kindern eine besondere Wärme, Dankbarkeit und ein tiefes Glücksgefühl auslösen.

„Wieder Erde in die Hand nehmen“ ist ein Arbeitsbuch für Pädagogen, die mit Schulklassen der Unter- und Mittelstufe modellieren möchten. Auf ca. 70 Seiten wird ein Übungsaufbau geschildert, der sich von elementaren Handformen der ersten Klassen bis zu komplizierten keramischen und architektonischen Gebilden für die Mittelstufe entwickelt. Fische, Schiffe, Häuser, Flüsse, Pferde, Blüten, Tassen, Tempel und vieles mehr erscheinen. Doch im Grunde geht es immer um die reine Form und ihre Wirkung auf die gesunde Leibesentwicklung, die Phantasie und das ästhetische Empfinden. Das wird in einem ausführlichen Grundlagen- und Methodenteil des Buches beschrieben.

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Die einzelnen Übungen sind in kleinen Arbeitsschritten beschrieben und mit Zeichnungen und Fotographien reich illustriert. Sie haben sich an vielen Orten im Unterricht bewährt. Die Methodik ist in der Arbeit mit grossen Gruppen entstanden. Sie ist aber auch für die individuelle Arbeit in der Förder- und Heilpädagogik geeignet. Sie setzt bei dem Lehrer, der Lehrerin keine Ausbildung im Umgang mit Ton voraus. Wie man aber den Kindern keine Malaufgabe gibt, ohne sie vorher selbst vollzogen zu haben, so wird man auch selbst erst „Ton in die Hand nehmen“, bevor man die Kinder durch die daran selbst gemachten Erlebnisse führt.

Erschienen: Frühjahr 2009

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Aufsätze in:

Erziehungskunst 7/8 - 2003
Medizinisch therapeutische Konferenz  4 - 2003